Zusätzlich zu den genannten Untersuchungen kann im ersten Drittel der Schwangerschaft auch das individuelle Risiko für das Auftreten einer Präeklampsie („Schwangerschaftsvergiftung“,„Gestose“) ermittelt werden.
Die Präeklampsie tritt mit einer Häufigkeit von ca. 2 % auf und ist damit eine der häufigsten Ursachen für mütterliche und kindliche Komplikationen (z.B. Wachstumsstörung, Frühgeburt, vorzeitige Lösung des Mutterkuchens) in der Schwangerschaft. Besonders die frühe Präeklampsie, die vor der 34. Schwangerschaftswoche auftritt, gefährdet das Wohlergehen von Mutter und Kind.
Für die individuelle Risikoabschätzung, eine Präeklampsie in der Schwangerschaft zu entwickeln, wird der Blutfluss in den Gebärmuttergefäßen dopplersonographisch untersucht. Zusätzlich werden für die Berechnung bestimmte Anamnesefaktoren, der mütterliche Blutdruck und die Biochemie berücksichtigt. Das Verfahren erkennt etwa 90% der Schwangerschaften, bei denen aufgrund der Erkrankung eine Entbindung vor der 34. Schwangerschaftswoche erfolgen müsste.
Bei einem erhöhten Risiko wird die prophylaktische Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) empfohlen. Hierdurch kann nach dem derzeitigen Kenntnisstand das Auftreten einer Präeklampsie bzw. einer Wachstumsstörung des Kindes in vielen Fällen vermieden werden.