Bei einer Fruchtwasserpunktion wird mit einer dünnen Nadel über die Bauchdecke der Mutter Fruchtwasser (12-15 ml) aus der Fruchthöhle gewonnen. Die Punktion wird unter Ultraschallsicht durchgeführt und findet meist zwischen der 15.-und 18. SSW statt. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft und kann ambulant durchgeführt werden.
Die sich im Fruchtwasser befindenden Zellen des Kindes werden auf Chromosomenstörungen untersucht. Das Ergebnis liegt nach 10-14 Tagen vor. Bei besonderen Fragestellungen oder fortgeschrittenem Schwangerschaftsalter kann ein Schnelltestverfahren angewandt werden, mit dem einige Chromosomenstörungen bereits nach 24-48 Stunden nachgewiesen werden können.
Eine Fruchtwasseruntersuchung kann auch zur Diagnostik anderer Krankheiten (z.B. Infektionen, Stoffwechselstörungen) durchgeführt werden. Zunehmenden spielen molekulargenetische Untersuchungen bei der Diagnostik von Erbkrankheiten eine Rolle.
Das Fehlgeburtsrisiko liegt in erfahrenen Händen bei 0,2-0,5 % und ist vergleichbar mit dem Risiko bei einer Chorionzottenbiopsie. Über Einzelheiten, Alternativen und das Für und Wider einer invasiven Diagnostik beraten wir Sie vor der Untersuchung in einem ausführlichen Gespräch.